Sehenswürdigkeiten

Seebrücken

Seebrücke Ahlbeck

Ahlbeck

Die historische Seebrücke Ahlbeck wurde 1899 mit einem 280 m ins Meer reichenden Seesteg in gründerzeitlicher Architektur errichtet und 1993 erneuert, wobei seine historische Bausubstanz erhalten blieb. Auf dem Platz vor der Seebrücke steht eine Jugendstiluhr von 1911 mit verspielter Girlanden-Ornamentik. Die Seebrücke wurde bekannt durch Loriots Film Pappa ante portas.
Seebrücke Heringsdorf

Heringsdorf

Die Seebrücke Heringsdorf ist mit 508 Metern die längste Seebrücke Deutschlands. Der Bau wurde am 23. März 1994 begonnen, die Eröffnung fand vom 3. bis 5. Juni 1995 statt. Die ursprüngliche Kaiser-Wilhelm-Brücke wurde 1953 und 1958 durch Brandstiftung vernichtet. Ihr „Landgebäude“ beherbergt eine Reihe von Geschäften, ein Kino, eine Pizzeria, ein Muschelmuseum und im Obergeschoss mehrere Appartements. Über einen durch eine Glaswand vor Regen und Sturm geschützten Steg gelangt der Besucher zum pyramidenförmigen, nachts illuminierten „Brückengebäude“, in dem zwei Restaurants Platz gefunden haben.

Bansin

Die Seebrücke von Bansin ist nur ein Steg ohne Land- und Brückengebäude, mit einer Länge von 285 m, der über den ca. 50 m breiten Sandstrand ins Meer führt.

Bäderarchitektur


Ahlbeck

Ahlbeck besitzt insbesondere entlang der parallel zur Strandpromenade verlaufenden Dünenstraße sehenswerte Bauten im Stil der klassizistischen „Bäderarchitektur“; als Grundfarbe dominiert in dieser Straße Weiß (Beispiel: Nr. 47), aufgelockert indes durch farbenprächtige Kompositionen in Beige, Bordeauxrot, und Blau (Beispiel: Nr. 39), vielfach typisch mit großen Rechteckfenstern, vorspringenden Mittelrisaliten, Dreiecks- oder Segmentgiebeln, Türmchen. Seit 1991 wurde der Ortskern und seine Bäderarchitektur mit Hilfe der Städtebauförderung umfassend saniert.

Bansin

Die nach der Wende 1990 restaurierten – zumeist weißen – Villen aus dem 19. Jahrhundert entlang der Strandpromenade (Bergstraße) mit ihren typischen architektonischen Komponenten sind durchweg wieder Hotels oder Ferienwohnungen.

Heringsdorf

An der Strandpromenade befinden sich zahlreiche Bäderarchitektur-Villen, die oftmals eine wechselvolle Geschichte hinter sich haben. In der Villa Oppenheim beispielsweise residierte Lyonel Feininger 1909 bis 1912. Direkt daneben steht die Villa Delbrück, die sich Geheimrat Hugo Delbrück, der Gründer der „Aktiengesellschaft Seebad Heringsdorf“ (1872) bauen ließ. Der nächste Bau, die Villa Diana, hat so unterschiedliche Gäste wie Otto von Bismarcks Privatbankier Gerson von Bleichröder, den NS-„Reichsluftfahrtminister“ Hermann Göring sowie zu DDR-Zeiten den FDGB-Vorstand Harry Tisch erlebt. Nur wenige Schritte entfernt findet sich die Villa Augusta – hier verbrachte der deutsche Maler Bernard Schultze die Sommer seiner Kindheit. Im Garten der Villa Staudt erinnert eine bei Howaldt in Braunschweig gefertigte Büste Kaiser Wilhelms an dessen Besuche in Heringsdorf und in diesem Hause bei der Konsulin Elisabeth Staudt.

Vergleichbar sehenswert sind auch die Villen abseits der Strandpromenade. Im Weißen Schloss logierte Kaiser Wilhelm I. in seinem Urlaub; die SED brachte zu DDR-Zeiten in diesem Bau ihre Parteischule unter. In der Villa Irmgard außerhalb des Zentrums versuchte Maxim Gorki 1922 seine Lungentuberkulose zu kurieren.

Eine der ältesten erhaltenen Villen der Bäderarchitektur ist die Villa Achterkerke, die der Besitzer des Ritterguts Gothen, Georg Bernhard von Bülow (1768-1854), 1845 als Gästehaus in der heutigen Kulmstraße errichten ließ. Die Villa Oechsler, die der Berliner Kommerzienrat Hermann Berthold 1883 in der heutigen Delbrückstraße bauen ließ, ist wegen ihres Glasmosaiks von Antonio Salviati von besonderer kunsthistorischer Bedeutung. In der Villa hatte nach 1945 die sowjetische Besatzungsmacht ihre Kommandantur; in der DDR-Zeit diente sie als Gemeindebibliothek.

In zahlreichen dieser Prachtbauten sind heute wieder – wie schon früher – Hotels der gehobenen Klasse eingezogen, aber auch eine Jugendherberge direkt am Strand hat in einer farbigen Bäder-Villa Platz gefunden.

Kirchen

Die Kirchen von Heringsdorf und Ahlbeck wurden im 19. Jahrhundert gebaut, als der Tourismus in den Orten zunahm. In Heringsdorf wurde die evangelische Kirche im Walde von dem Schinkel-Schüler Ludwig Persius entworfen und als Saalkirche im Stil des Historismus 1848 fertiggestellt. Die Ahlbecker Kirche, ebenfalls eine Saalkirche im Stil des Historismus, wurde auf Betreiben des Lehrers und Kantors Johann Koch gebaut und 1895 fertiggestellt. Die Bansiner Waldkirche wurde 1939 vollendet.

Naturdenkmäler

Vom Sieben-Seen-Berg hinter der Gaststätte „Bergmühle“ in Neu-Sallenthin bietet sich der Rundblick über die Gewässer (Ostsee, Gothensee, Kachliner See, Großer Krebssee, Kleiner Krebssee, Schmollensee, Achterwasser und Schloonsee).

Über Sallenthin und Sellin gelangt man auf den Wanderweg um den Schmollensee, der durch bewaldete Höhen und Niederungen führt.

Grenze zu Polen

Zwei Kilometer östlich von Ahlbeck verläuft seit 1945 die Grenze zu Polen. Vor 1990 war die Grenze noch durch einen dreifachen Zaun mit Wachtturm hermetisch abgeriegelt. Nach der Wende führte bis Anfang 2007 ein den Fußgängern vorbehaltener Grenzübergang, durch den sich ca. einen halben Kilometer dahinter erstreckenden „Basar“, nach Swinemünde. Seit 2007/2008 ist nun auch dieser Grenzübergang für jeglichen Verkehr geöffnet.

Die Ostseetherme in Ahlbeck ist ein Familienbad mit einem Aussichtsturm.